Bücher Wenner
Julia Karnick liest aus "Man sieht sich"
22.08.2024 um 19:30 Uhr
Erzähl ihnen von Schlachten, Königen und Elefanten
von Mathias Enard
Übersetzung: Holger Fock
Verlag: Berlin Verlag
E-Book / EPUB
Kopierschutz: ePub mit Wasserzeichen

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ISBN: 978-3-8270-7505-5
Auflage: 1. Auflage
Erschienen am 24.09.2011
Sprache: Deutsch
Umfang: 176 Seiten

Preis: 9,99 €

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zum Taschenbuch 10,00 €
Biografische Anmerkung
Klappentext

Mathias Enard, geboren 1972 in Niort (Westfrankreich), Studium der Kunstgeschichte und orientalischen Sprachen, lebt, nach längeren Aufenthalten im Nahen Osten, heute in Barcelona, wo er Arabisch lehrt. Für »Zone« erhielt er in Frankreiche 2008 den »Prix Décembre« und 2009 den »Prix du Livre Inter«, in Deutschland den deutsch-französischen »Candide Preis 2008«.



Als Michelangelo in Konstantinopel landet, weiß er, dass er damit den Zorn des Papstes Julius II. provoziert hat und befürchtet seine Exkommunizierung. Verärgert über die schlechte Zahlungsmoral des Papstes, hat er die Arbeit an dessen Grabmal in Rom als Baustelle zurückgelassen und ist nach Florenz geflüchtet. Aber wie hätte er die Einladung des Sultans Bajezid II., eine Brücke über das Goldene Horn, von Konstantinopel zum nördlichen Vorort Pera, zu bauen, ablehnen können? Es ist ein mit 50 000 Dukaten gut bezahltes Projekt, und umso reizvoller, als Leonardo da Vinci, sein ewiger Rivale, zwanzig Jahre zuvor daran gescheitert ist.

Konstantinopel ist 1506 ein kosmopolitisches und tolerantes Handelszentrum, in dem sich Christen und Juden frei bewegen dürfen, Refugium der gerade erst von den katholischen Königen aus Spanien vertriebenen Juden, fremd und voller Verführungen für den asketisch lebenden, seinem Werk verpflichteten Michelangelo. Aber nach der Begegnung mit einer hermaphroditischen Schönheit aus Andalusien hat er die Vision einer Brücke, einer Brücke zwischen Orient und Okzident.

Das Erdbeben von 1509 wird die Fundamente dieser Brücke zerstören, es bleiben nur die Spuren von Michelangelos osmanischer Episode in seinem späteren Werk. Énard zeichnet das Künstlerporträt Michelangelos, und er füllt, in einer unaufhebbaren Grauzone zwischen Fiktion und historischer Wahrscheinlichkeit, die wenigen Wochen aus, die in den zeitgenössischen Lebensbeschreibungen des Renaissancegenies weiße Flecken geblieben waren.


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