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Julia Karnick liest aus "Man sieht sich"
22.08.2024 um 19:30 Uhr
Das Versprechen des Geldes
Eine Praxistheorie des Kredits
von Aaron Sahr
Verlag: Hamburger Edition
Reihe: Hamburger Edition
Gebundene Ausgabe
ISBN: 978-3-86854-306-3
Erschienen am 13.03.2017
Sprache: Deutsch
Format: 221 mm [H] x 149 mm [B] x 40 mm [T]
Gewicht: 683 Gramm
Umfang: 392 Seiten

Preis: 35,00 €
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Biografische Anmerkung
Klappentext
Inhaltsverzeichnis

Aaron Sahr, Prof. Dr., Philosoph und Soziologe, ist seit 2014
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung
und leitet seit Mai 2019 die Forschungsgruppe Monetäre Souveränität.
Seit August 2019 ist er Gastprofessor an der Leuphana Universität
Lüneburg.



Ein Missverständnis über den Charakter des Geldes führt zu den Schwierigkeiten der Sozialwissenschaften, die Transformationen des Kapitalismus der Gegenwart und vor allem die exponentielle Vermehrung der globalen Geldmengen in den letzten vierzig Jahren theoretisch aufzuarbeiten. Hartnäckig hält sich die Lehrmeinung, Geld sei eine besonders wertvolle Tauschware, nicht viel anders als ein Haus oder ein Automobil. Tatsächlich aber ist Geld keine Ware, sondern ein Kredit ¿ ein Zahlungsversprechen.
Eine Theorie des Geldes muss sich deswegen empirisch mit den strukturellen Bedingungen der Kreditvergabe privater Banken auseinandersetzen. Die vorliegende Studie korrigiert den geläufigen Irrtum, private Banken würden Spareinlagen ihrer Kunden oder von der Zentralbank bereitgestellte Reserven lediglich verteilen. Tatsächlich schaffen Banken durch Kreditvergabe Guthaben, mit anderen Worten: Sie kreieren neues Geld aus dem Nichts. Das bedeutet, die sind nicht von knappen Ressourcen und damit letztendlich auch im engeren Sinne nicht von ökonomischen Bedingungen abhängig. Alles Geld ist heute Kredit und muss deswegen als paraökonomische Struktur im Kapitalismus der Gegenwart verstanden werden.
Diese paraökonomische Verfassung des Kreditsystems fordert, die distributionslogische Perspektive zugunsten eines beziehungstheoretischen Blicks aufzugeben. Kredite sind Zahlungsversprechen, Beziehungen also, denen sowohl Gelingen als auch Scheitern inhärent sind. Zahlungsversprechen sind deswegen auf Vertrauen angewiesen, nicht als persönliche Handlung verstanden, sondern als Interdependenzen innerhalb sozialer Arrangements.
Aaron Sahr beleuchtet die Funktionsweise der Kreditpraxis als Verschränkung von Vertrauensbekundungen und Misstrauensmanifestationen und reflektiert dabei den Siegeszug von Derivaten ebenso wie die Bedeutung von Schattenbankstrukturen, die Rolle der Ratingagenturen und algorithmisierter Risikokalkulation sowie den Rückzug administrativer Regularien.



Scheine und Schulden ¿ Dissonanzen der Geldsoziologie (Einleitung) 9
1 Die warentheoretische Soziologie 57
2 Argumente für die Kredittheorie 95
3 Makroskopische Praxissoziologie 113
4 Vom distributiven zum kreativen Kreditverständnis 141
5 Vertrauen und Misstrauen 197
6 Das Goldene Zeitalter des Kredits 231
Schluss 333
Literaturverzeichnis 349
Dank 387
Heinz Bude: Das Legitimationsdefizit des »Keystroke-Kapitalismus« 389


weitere Titel der Reihe