Katharina Döbler, Jahrgang 1957, studierte Theaterwissenschaften, experimentierte als Kabarettistin und Punksängerin, schrieb das Theaterstück Schneeziegenmanöver (UA 2000) und Hörspiele. Als Journalistin arbeitet sie für den Rundfunk und Le Monde Diplomatique. 2010 erschien ihr viel beachtetes Romandebüt Die Stille nachdem Gesang. Die Autorin lebt in Berlin.
Eine Zeit voller Wunder und Elend 'Die Weltgeschichte wird nicht von den Frauen gemacht, aber sie müssen darin leben', sagt Linette eines Tages zu ihrer Enkelin. Die fragt sich zum ersten Mal, was die Weltgeschichte eigentlich mit ihrer Großmutter zu tun hat. Die alten Familienerzählungen, die vom ländlichen Bayern in die Südsee führten, hat sie immer von sich gewiesen, zu sehr waren sie behaftet mit Unglück und Nostalgie. Zumal die Großeltern auf der falschen Seite standen: Sie waren Kolonialisten, deren Wege sich in der exotischen Welt Neuguineas kreuzten. Vier eigensinnige junge Menschen, Weiße, fromm und ahnungslos.