Bücher Wenner
NACHHOLTERMIN Inger Maria Mahlke am 29. April
29.04.2024 um 19:30 Uhr
Triumph der Moderne
Jüdische Gründer von Warenhäusern in der Schweiz, 1890-1945
von Angela Bhend
Verlag: Chronos Verlag
Reihe: Beiträge zur Geschichte und Kultur der Juden in der Schweiz Nr. 19
Gebundene Ausgabe
ISBN: 978-3-0340-1585-1
Erschienen am 22.11.2021
Sprache: Deutsch
Format: 265 mm [H] x 219 mm [B] x 27 mm [T]
Gewicht: 1492 Gramm
Umfang: 352 Seiten

Preis: 58,00 €
keine Versandkosten (Inland)


Jetzt bestellen und schon ab dem 02. Mai in der Buchhandlung abholen

Der Versand innerhalb der Stadt erfolgt in Regel am gleichen Tag.
Der Versand nach außerhalb dauert mit Post/DHL meistens 1-2 Tage.

58,00 €
merken
klimaneutral
Der Verlag produziert nach eigener Angabe noch nicht klimaneutral bzw. kompensiert die CO2-Emissionen aus der Produktion nicht. Daher übernehmen wir diese Kompensation durch finanzielle Förderung entsprechender Projekte. Mehr Details finden Sie in unserer Klimabilanz.
Klappentext
Biografische Anmerkung
Inhaltsverzeichnis

Das Warenhaus scheint uns heute als Institution selbstverständlich. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jedoch veränderte es die Konsumgewohnheiten grundlegend. Moderne Basare hatten schon ein paar Jahrzehnte zuvor begonnen, die vom kleinen Einzelhändler dominierte Marktordnung zurückzudrängen. Doch mit der Erfindung des Warenhauses wurden die herkömmlichen Warenvertriebsformen umgewälzt, und Prachtbauten schufen eine neue Plattform für den hereinbrechenden Massenkonsum.
In der Schweiz konnten sich die ersten Warenhäuser an der Schwelle zum 20. Jahrhundert etablieren. Die Mehrheit der helvetischen Warenhauspioniere stammte aus dem benachbarten Ausland, viele von ihnen waren jüdische Einwanderer. Namen wie Brann, Mandowsky, Pilz oder Knopf sind heute in Vergessenheit geraten, aber auch bestehende Häuser wie Loeb und Manor oder die 2005 aufgelöste Epa sind weitgehend unerforscht geblieben. Obschon beim Publikum beliebt, war das Warenhaus von Beginn an umstritten. Spätestens in den 1930er-Jahren wurde das für den Mittelstand angeblich existenzvernichtende Warenhaus Zielscheibe einer rechtsbürgerlichen Kampagne, die den Liberalismus der Gründerzeit suspendierte. 1933 verbot ein dringlicher Bundesbeschluss die Eröffnung und Erweiterung von Warenhäusern, Kaufhäusern, Einheitspreisgeschäften und Filialgeschäften.
Das Buch thematisiert einen kaum erforschten Zweig der Kultur- und Wirtschaftsgeschichte der Schweiz, der von einer jüdischen Minderheit mitgeprägt wurde. Die Darstellung vereint Aspekte der Wirtschafts- und Sozialgeschichte, der Migrations- und der Architekturgeschichte.



war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der Universität Basel. Sie ist Mitherausgeberin des Buches «Jüdischer Kulturraum Aargau» (2020).



Dank
Einleitung
Zu diesem Buch
Multifokales Forschen: Überlegungen zur Theorie und Methode
Phänomen Warenhaus
Von der Geburt des Konsumenten und dem Paradies der Damen
Der Begriff Konsum: Schillernde Semantik und sich wandelnder Sprachgebrauch
Vom Basar zum Warenhaus: Begriff, Thematik und Problem des «Warenhauses»
Teil I:
Migration, Kultur und Wirtschaft in transnationaler Perspektive
1. «Revolution» und «Wunder»: Die Entstehung des Warenhauses im Kontext des Liberalismus
Transformationsprozesse und «legendäre» Anfänge in Paris
Die Entwicklung der Warenhäuser in Europa und Amerika
Arisierung und Enteignung im Deutschen Reich
2. Der Einzug und Aufstieg des Warenhauses in der Schweiz
Allgemeine Entwicklung
Paris erobert die Schweiz, buchstäblich
Die Gebrüder Geismar und das Kaufhaus Zur Stadt Paris
Herkunft, Mobilität und Migration der Schweizer Warenhausgründer
Die Herausbildung der Warenhäuser
Warenhaus Knopf und Klopstock
Sozialer Aufstieg und Verbürgerlichung: Vom Händler zum Warenhausbesitzer
Familiäre Bande: Ein Netzwerk zum Erfolg
3. «Kathedralen des Konsums»: Architektonische Bauzeugen
Einzigartige Anfänge im Stile der Pariser Grands Magasins
Die Warenhäuser Brann und Loeb in Zürich, Bern und Basel
Warenhaus Léon Nordmann in Luzern und Basel
Von der Schipfe bis zum Glaspalast: Warenhaus Jelmoli
Warenhauspionier Giovanni Pietro Jelmoli (1794-1860)
4. Erfahrungswelten Warenhaus
Das Warenhaus als kulturelles und geschmacksbildendes Moment
Weisse Wochen
Schauplatz einer sinkenden Moral
Exkurs: Die Macht der Mode
5. Wirtschaftspolitische Eindämmungen im Zeichen des Neokorporatismus
Nicht alle mögen sie: Konsumkritik und Warenhausdebatte
Erster Widerstand gegen die Warenhäuser und die Gründung des «Vorläufers» des Schweizerischen Detaillistenverbandes
Die Folgen der Wirtschaftskrise der 1930er-Jahre
Kampagne gegen jüdische Warenhausbesitzer
Der Warenhausbeschluss WHB
Kampf gegen die Einheitspreis AG, besser bekannt als Epa
Der Widerstand und das Aktionskomitee in Vevey
Maus und Brann in Frankreich, Brann und andere in Spanien und der Tschechoslowakei
Kurzes Gastspiel: Das Selbstbedienungsrestaurant Mika
Subtile «Arisierung» oder gewollter Ausstieg?
Teil II: Familien- und Unternehmensbiografien
Einleitung
6. Der Allererste: Julius Brann aus Rawitsch und das Warenhaus Brann
Familie und Herkunft
«Flitterkrams» am Talacker 50 in Zürich: Das erste Warenhaus der Schweiz
Eine Warenhauskarriere nimmt ihren Lauf
In illustrer Gesellschaft: Vom Kleinbetrieb zur Aktiengesellschaft
Tragödie in Biel
Familiäre Bande und die Warenhäuser Mandowsky, Pilz und Universum
Warenhausdirektoren, Prokuristen und Else Lasker-Schüler
Vorboten des Zweiten Weltkriegs und Emigration in die USA
Ziehsohn und Geschäftspartner: Frank Bruce (Brauchbar)
7. Der Familienbetrieb partout: Die Gebrüder Loeb und das Warenhaus Loeb
Urvater Moses Loeb der Zweite aus Nieder-Wiesen
Neue Heimat in Freiburg im Breisgau und die Etablierung der Gebrüder Loeb 1864
Unterwegs in die Schweiz
Die Schwestern: Emilia und Wilhelmina Loeb
«Überaus populär»: Das erste Warenhaus der Gebrüder Loeb in Basel
Modewaren, Bonneterie und Mercerie an der Bahnhofstrasse in Zürich
Warenhaus Loeb in Bern: Eine Erfolgsgeschichte
Gründerzeit: David und Fanny Loeb-Löw
Blütezeit: Auf dem Weg zum Traditionshaus Loeb
Kunst und Kultur: Religion und Philanthropie
8. Die Dynastie: Die Familien Maus und Nordmann sind das Warenhaus Manor
Aus dem Elsass in die Stadt der Zukunft
Die Anfänge in Biel: Moïse Nordmann aus Hegenheim, Ernest und Henri Maus aus Colmar
Warenhaus Léon Nordmann
Der Freiburger Zweig der Familie Nordmann: À la Ville de Paris und Aux Trois Tours
«Schem tov»: Ein brillantes Geschäftsmodell und ein weitverzweigtes Netzwerk
À l'Innovation in Lausanne
Das Au Louvre in Murten, das Kaufhaus Strauss in Burgdorf
Besiegelung zum Grosskonzern und bewegende Jahre des Aufbaus
9. Das Paradebeispiel: Die Gebrüder Lang und die Grosse Französische Warenhalle
Die Pioniere: Jacques, Raphael und Benoit Lang aus Sierentz
Etablierung in Glarus 1863: Die erste Tuch- und Kleiderhandlung der Gebrüder Lang
Kriegsherbst 1870: «Deballage», «Mechale Schabes» und das Nachspiel in Luzern
Kaufhaus Schlossberg in Baden und die Synagogen-Episode
Die glanzvollen Zeiten der Grossen Französischen Warenhalle in Zürich, 1871-1917
Krisenjahre: Grossbrand, das «Gross» muss weg und eine ungewisse Zukunft
Von der Frawa zur Übernahme durch C & A
Epilog
Anmerkungen
Anhang
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsnachweis
Verzeichnis Tabellen
Tabellen Warenhäuser
Testamentarischer Familien-Verband der Gebrüder Lang
Stammbäume, genealogisches Material
Quellen und Literatur


weitere Titel der Reihe